Rhetorik: Signposting mit Beispielen
- Michael Wälti
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Benutzt du Signposting, wenn du sprichst? Entdecke in diesem Blog, wie Signposting deine Präsentationen verbessern kann und wie genau du es in deiner Rhetorik anwendest.
Signposting in einer Rede bedeutet, dass wir sprachliche oder visuelle Mittel nutzen, um dem Publikum zu helfen, sich in einer Präsentation oder in einem Thema zu orientieren. Wir können etwa sagen: “In diesem Teil habe ich dargelegt…”, “Jetzt kommt etwas ganz Besonderes…” oder “In der folgenden Story habe ich erlebt, dass…”. So helfen wir zum Beispiel, Wichtiges hervorzuheben, Übergänge zu schaffen oder die Bedeutung von etwas Folgendem zu antizipieren.
Mit Signposting bleibt nachweislich mehr im Gedächtnis des Publikums zurück. Es reduziert den cognitive load, den die Zuhörer:innen sonst benötigen würden, um sich in unserer Präsentation zu orientieren. Dadurch wird mehr Kapazität frei, um den eigentlichen Inhalt zu erinnern. Deshalb weisen die meisten Lehrbücher klar organisierte Strukturen auf oder komplexe Zusammenhänge werden visuell dargestellt. Vielleicht erinnerst du dich an die Darstellungen aus dem Biologieunterricht? Generell helfen auch Nummerierungen, Akronyme oder Symbole, um Informationen besser zu verankern.

Ich spreche öfter vor Publikum, das sich mit meinen Themen wenig auskennt. Dabei besteht die Gefahr, dass ich meine eigene Thematik so gut kenne, dass ich überschätze, wie einfach sich das Publikum im Inhalt zurechtfinden wird. Die Zuhörer:innen haben jedoch nicht die innere Landkarte, die ich habe, und benötigen deshalb mehr Überblick. Das ist etwa, wie wenn ein Touristenguide eine Menschenmenge durch die Innenstadt von Bombay führt.
→ Tipp: Singposting wird stärker, wenn du es mit deiner Körpersprache verbindest. Wenn du z. B. von erstens, zweitens und drittens sprichst, kannst du die Nummern mit den Fingern zeigen. Ein anderes Beispiel wäre, dass du zwei Seiten eines Arguments besprichst und mit der Körpersprache dazu nach links oder rechts zeigst. Oft passiert dies automatisch, wenn du deinem Körper erlaubst, sich frei zu bewegen.
Wie viel Signposting nötig ist, hängt einerseits davon ab, wie komplex ein Thema ist, und andererseits davon, wie lange ein Vortrag dauert. Zu viel Signposting kann nervend wirken – Vorsicht! Wenn wir alle 10 Sätze sagen, dass etwas besonders wichtig ist, dann verliert das Signposting jegliche Bedeutung.
In der spontanen, unvorbereiteten Rede ist es besonders wichtig, eine klare Gliederung zu machen. Vielleicht kennst du die Situation: Jemand stellt uns eine Frage und wir antworten endlos mit Blabla und kommen nicht zu einer klaren Aussage. Ich empfehle da rhetorische Dreiklänge wie:
Erstens, weiter, zum Schluss
Früher, heute, in Zukunft
Behauptung, Begründung, Beispiel
→ Tipp: Du kannst PowerPoint nutzen, um visuell darzustellen, wo in der Präsentation du dich gerade befindest oder welche Information gerade zentral ist. Bei einer längeren Präsentation kannst du das nicht nur anfangs, sondern kontinuierlich machen, wann immer du zum nächsten Themenabschnitt kommst (z. B. mit einem Pfeil oder indem du den aktuellen Punkt visuell hervorhebst durch Grösse oder Kontrast). Speziell, wenn es um Dozieren geht, macht ein visueller Advance-Organizer Sinn.
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